Natürlich biken
Schon längst sind es nicht mehr nur Wander- oder Kletterbegeisterte, die die Berge erklimmen. Immer mehr Bergfans bestreiten den Weg zum Gipfel auf zwei Rädern. Eine lange, ausgelassene Abfahrt entschädigt Mountainbiker*innen für ihre Mühen.
Naturverträglich unterwegs mit dem Mountainbike
Aber Stopp!
Wie bei allen anderen Bergsportarten ist auch hier Rücksicht das Gebot der Stunde. Rücksicht auf andere, die am Berg unterwegs sind, Rücksicht auf die Tiere und die empfindliche Vegetation im alpinen Gelände. Schlüssel zum Glück ist das richtige Verhalten – das Beherrschen der richtigen Fahrtechnik ist natürlich Grundvoraussetzung.
Das richtige Bike und das richtige Verhalten
Mountainbikes sind für die Berge gemacht: Breitere Reifen mit gutem Profil, Federung und andere technische Details unterscheiden das Mountainbike von seinen zweirädrigen Artgenossen, die in der Stadt oder im flachen Gelände unterwegs sind. Doch es sind nicht nur die Eigenschaften des Bikes, auf die beim Mountainbiken zu achten ist.
Auch die Bergwelt hat ihre Besonderheiten. Ob im Mittelgebirge oder in den Alpen, ein rücksichtsvolles Verhalten in Natur und Umwelt ist die grundlegende Basis für das Bike-Vergnügen. Schließlich sollen Wege nicht beschädigt, Wildtiere und Pflanzenbewuchs ungestört bleiben und andere Wegenutzer nicht gefährdet werden.
Gerade im Gebirge ist die Pflege des Wegenetzes besonders anspruchsvoll. Jäger*innen, Förster*innen, Grundeigentümer und DAV-Sektionen erfüllen wichtige Aufgaben beim Unterhalt der Wege. Denn auch kleine Schäden können beim nächsten Unwetter schwerwiegende Folgen haben. Wie für alle gilt deshalb auch für Mountainbikende, die Wege zu schonen und keine Spuren zu hinterlassen.
10 Tipps zum Biken
Neben der Kampagne „Natürlich biken“, die zeigt, wie Mountainbiken Spaß macht und gleichzeitig natur- und sozialverträglich stattfindet, gibt der DAV basierend auf einem Beschluss der Mitgliederversammlung des Club Arc Alpin 10 Tipps für verantwortungsbewusste Biker*innen.
- Gesund aufs Rad
Mountainbiken ist Ausdauersport. Die positiven Belastungsreize für Herz, Kreislauf und Muskulatur setzen Gesundheit und eine realistische Selbsteinschätzung voraus. Vermeide Zeitdruck und steigere Intensität und Länge deiner Touren langsam. - Sorgfältig planen
Fachliteratur, Karten, Internet und Experten sind wertvolle Hilfsmittel bei der Wahl einer Biketour, die deiner Fitness und deinem Können entspricht. Touren immer auf die Gruppe, den Wetterbericht und die aktuellen Verhältnisse abstimmen. Wer alleine unterwegs ist, sollte beachten: Bereits kleine Zwischenfälle können zu ernsten Notlagen führen. - Nur geeignete Wege befahren
Fahre nicht querfeldein, um Erosionsschäden zu vermeiden. Benütze nur geeignete Straßen und Wege und respektiere lokale Sperrungen und Regelungen, um Konflikten mit Grundeigentümern, Wegehaltern und anderen Naturnutzenden vorzubeugen. - Check dein Bike
Kontrolliere vor jeder Fahrt Bremsen, Luftdruck, den festen Sitz der Räder, Federung und Schaltung deines Bikes. Den technisch einwandfreien Zustand sichert die jährliche Wartung durch den Fachbetrieb. Achte auf eine gesundheitsschonende Sitzposition. - Vollständige Ausrüstung
Wärmende Kleidung, Regen- und Windschutz, Reparaturset und Erste-Hilfe-Paket gehören in den Rucksack, ebenso Mobiltelefon (Euro-Notruf 112), Licht und ausreichend Essen und Trinken. Handschuhe und Brille schützen deine Hände und Augen. Karte oder GPS sind wertvolle Orientierungshilfen. - Immer mit Helm
Bergauf und bergab, immer mit Helm! Im Falle eines Sturzes oder einer Kollision kann ein Helm Kopfverletzungen verhindern oder sogar dein Leben retten. Protektoren können vor Verletzungen schützen. - Wer zu Fuß unterwegs ist, hat Vorrang
Nimm Rücksicht auf Fußgänger*innen, indem du dein Kommen frühzeitig ankündigst und das Tempo reduzierst. Halte nötigenfalls an. Ein freundlicher Gruß fördert die Akzeptanz. Fahre in kleinen Bike-Gruppen und meide von Wandernden stark frequentierte Wege. - Tempo kontrollieren
Passe deine Geschwindigkeit der jeweiligen Situation an. Fahre aufmerksam und bremsbereit, da jederzeit mit unerwarteten Hindernissen zu rechnen ist. Fahr- und Bremstechnik lernst du in Mountainbike-Kursen. - Hinterlasse keine Spuren
Durch kontrolliertes Bremsen, so, dass die Räder nicht blockieren, verhinderst du Bodenerosion und Wegeschäden. Nimm deinen Abfall mit und vermeide Lärm. - Rücksicht auf Tiere
Die Dämmerungsphase ist für Wildtiere die Zeit der Nahrungsaufnahme. Fahre daher bei Tageslicht, um Störungen zu vermeiden. Nähere dich Tieren im Schritttempo und schließe Weidezäune nach der Durchfahrt.
Trailfee, Bikehero und Dayrider
Als gutes Beispiel voran gehen die Held*innen der DAV Kampagne „Natürlich biken“. Die Trailfee zum Beispiel schwebt – wie das Märchenwesen selbst – die Berge hinab, ohne Spuren zu hinterlassen. Der Bikehero behält den Überblick und nutzt nur Wege und Trails, die für Mountainbikes ausgewiesen sind. Ganz egal, ob es um das passende Werkzeug, ein Erste-Hilfe-Set oder Karte und GPS für die perfekt Orientierung geht – der Chefschrauber ist immer bestens vorbereitet. Der Dayrider nimmt Rücksicht auf die Bedürfnisse der Tiere in den Bergen und ist daher nur bei Tageslicht unterwegs. Und der Gentleman on trail tut alles für ein respektvolles, harmonisches Miteinander, indem er freundlich ist und rücksichtsvoll mit seinen Mitmenschen sowie der Natur umgeht.