Jutou 2024

Nach kurzen Verzögerungen bei der Anreise fand sich eine kunterbunt zusammengewürfelte Gruppe an Wintersportler*innen aus den unterschiedlichsten Teilen Bayerns am Gasthof Wegscheid in Kelchsau zusammen. Dem alten Sprichwort „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“ alle Ehre erweisend, kamen wir aufgrund kleiner Trödeleien sowie der Herausforderung, unseren jüngsten Teilnehmer Hugo erstmalig mit einem Splitboard und der Aufstiegstechnik vertraut zu machen, schnell in die Dunkelheit und in einen uns bis zur Neuen Bamberger Hütte (1.756m) begleitenden Nieselregen. Doch auch diesen, teilweise unangenehmen, Bedingungen waren alle Fürther gewachsen! Umso schöner war es, bei wolkenlos-blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein im malerischen Panorama der Kitzbüheler Alpen aufzuwachen. Gestärkt durch das äußerst vielfältige und nährreiche Frühstück, machten wir uns auf den Weg Richtung D/Tristkopf (in sämtlicher Fachliteratur wird sich über die korrekte Schreibweise gestritten). Nach einem für die einen mehr, für die anderen weniger anstrengenden 600m-Anstieg erreichten wir munter den Gipfel auf 2361m.

Vorrübergehend abgelenkt durch eine köstliche Gipfelvesper und vertrieben durch den stürmischen Wind, konnten es insbesondere die jungen Teilnehmer*innen nach kürzester Zeit nicht mehr erwarten, die jungfräulichen Hänge endlich einzuspuren. Gesagt, getan: Die Jubelschreie übertönten sich – die Freudensprünge überboten sich! Das Highlight war für viele sicherlich die zahlreich missglückten Sprungversuche der waghalsigen Jungs und Mädels. Die leidenschaftlichen backcountry-Abfahrten frohlockten uns so sehr, dass sich die Mehrzahl – bereits im Tal angekommen – dazu entschied, den letzten Hang erneut aufzusteigen und weitere Spuren in die unberührte Schneedecke zu zeichnen. Nach einer kurzen Abkühlung mit Skiwasser oder Weißbier kam der Hauptorganisator und Leiter der Wintersportabteilung Klaus Rieger seinem Lehrauftrag nach und gab eine prägnante Einführung in die Lawinenkunde. Dabei wurde der Schwerpunkt auf den Katastrophenfall der Lawinenverschüttung gelegt und dies anhand einer Lawinensuchübung umgehend in die Praxis umgesetzt. In eben diesem Testdurchlauf erkannten beide Teams schnell, dass die große Schwierigkeit in der praktischen Umsetzung des theoretisch Gelernten liegt und dieser Herausforderung nur mit einer kontinuierlichen Übung begegnet werden kann. Im Anschluss ließen die erschöpften Skifahrer den aufregenden Tag mit Abendessen und Kartenspielen genüsslich ausklingen.

Auch am nächsten Sonntagmorgen meinte es das Leben gut mit uns, indem wir erneut mit kaiserlichem Wetter in den Tag starteten. Nun etwas vertrauter mit der Morgenroutine am Berg und der eigenen Ausrüstung, nahmen wir die zweite Skitour in Angriff. Zuweilen in tiefgründige Gespräche vertieft und durch zwischenzeitliche Albereien belustigt, erreichten wir nach dreistündigem Aufstieg den Gipfel des Schwebenkopfes (2354m). Und auch jener traumhafter Gipfelhang bereitete allen Bergbegeisterten allerhöchste Freude, was auch die halbstündige Suche eines verlorenen Skis nicht hindern vermochte. Auch diese Aufgabe gemeistert, wurde sich über Wächte, Rinne und Pillow im Jump Style versucht. Nachdem alle heil und munter zur Hütte zurückgekehrt waren, kam die Gruppe mit Kaffee und Kuchen zu einer Abschlussbesprechung zusammen. Das Resultat: WIEDERHOLUNGSBEDARF!!!

Mit dieser ersten Auflage der Jugendskitour verzeichnet die Wintersportabteilung des DAV Fürths nun einen weiteren Erfolg im Rahmen der Jugendarbeit und geht entscheidende Schritte, um eine neue Basis an Nachwuchs-Skitourengeher*innen in den Verein zu bringen.

Im Namen aller Teilnehmer möchten wir uns herzlich bei den Hauptorganisator*innen Britta, Ingrid und Klaus bedanken! 

 

Vincent Herbst